Das Ende des Semesters naht und meine Kommilitonen fangen an, sich Gedanken über ihre vorlesungsfreie Zeit zu machen. Auf die Frage, was ich in den Ferien geplant habe, lautete meine Antwort die letzten Male immer: „Ich arbeite als Praktikantin bei McDonald’s in der Nachhaltigkeits- und Umweltabteilung!“ Der irritierte Blick des Gegenübers und die skeptischen Fragen sind mir mittlerweile allzu bekannt: „Was? Ein Praktikum bei McDonald’s in der Nachhaltigkeitsabteilung? Sowas haben die? Was bitte machst Du da?“ Jedes Mal aufs Neue beginne ich meinen Freunden zu erklären, dass sich McDonald’s im Bereich Nachhaltigkeit sehr engagiert. Kaum vorstellbar? Ging mir am Anfang genauso. Doch meine Zeit in der Abteilung hat meine Sichtweise verändert.
Meine Mission als Praktikantin: Wertstofftrennung
Als Praktikantin hatte ich die Möglichkeit, einen Einblick in die Welt der Fast Food-Kette zu bekommen. Neben administrativen Aufgaben unterstützte ich meine Kollegen beim Nachhaltigkeitsbericht, schrieb als Gastautorin für den Nachhaltigkeitsblog und spielte als Komparsin in einem internen Trainingsvideo zum Thema Wertstofftrennung.
Den Großteil meiner Praktikumszeit habe ich mit der Wertstofftrennung verbracht. Zugegeben, das Thema fand ich anfänglich nicht gerade cool. Letzten Endes habe ich aber gemerkt, dass das Wertstoffmanagement unglaublich wichtig ist und auch wirklich spannend sein kann!
Durch Recycling im Restaurant werden Wertstoffe in den Stoffkreislauf zurückgeführt
Es ist so, dass die Mitarbeiter der McDonald’s Restaurants, anders als ich immer angenommen habe, sehr wohl die Abfälle trennen. Wobei man ja bei McDonald‘s nicht von Abfällen spricht, sondern von Wertstoffen. Denn die Abfälle, Entschuldigung, Wertstoffe(!) werden zum Teil an anderer Stelle in den Stoffkreislauf zurückgeführt. In den Restaurants wird dementsprechend nach unterschiedlichen Materialien, sogenannten „Fraktionen“, getrennt. Durch Recycling werden die McDonald’s Abfälle letztendlich wieder zu Ressourcen.
So weit so gut. In Theorie stehen auch bei mir zu Hause mehrere Mülleimer mit unterschiedlichen Aufschriften. In der Praxis lagen bisher trotzdem meistens die Orangenschalen-Überbleibsel mit dem Joghurtbecher im Plastikeimer – ups! Ja, die Treffsicherheit war in der Vergangenheit nicht meine größte Tugend. Während ich daheim keine Konsequenzen, außer dem argwöhnischen Blick meiner Mutter, zu befürchten hatte, werden in McDonald’s Restaurants Beanstandungen in der Wertstofftrennung protokolliert und nachverfolgt.
Und hier, Achtung, komme ich als Praktikantin wieder ins Spiel: Werden die Wertstoffe im Restaurant nicht sauber getrennt, landet das entsprechende Protokoll schließlich auf meinem Tisch. Ich protokolliere die Beanstandungen und setze mich so intensiv mit der Wertstofftrennung auseinander.
Ein Abfalleimer steht selten allein
Die Beschäftigung mit dem Thema Wertstoffmanagement während meines Praktikums hatte zur Folge, dass ich mittlerweile auch privat penibel auf die Mülltrennung achte. Seitdem landen alle Abfälle im richtigen Behälter: Orangenschalen in der Biotonne und Joghurtbecher im Plastikeimer. Das freut nicht nur meine Mutter sondern auch unsere Umwelt! Es geht mittlerweile so weit, dass ich meine Kommilitonen darauf hinweise, ihre Wertstoffe korrekt zu trennen. Ich beharre so lange darauf, bis sich der „All-in-one“-Behälter mit drei weiteren Abfalleimerkumpels angefreundet hat.
Meine Wertstoff-Mission werde ich privat weiterführen, bis ich in den nächsten Semesterferien wieder Hörsaal gegen Nachhaltigkeitsoffice tausche. Ich bin gespannt, was mich das nächste Mal in der Abteilung erwartet und freue mich, von meinen künftigen Erfahrungen zu berichten.
Unsere Gastautorin
Marischa studiert International Management an der Westfälischen Hochschule in Bocholt. In ihrer vorlesungsfreien Zeit unterstützt sie regelmäßig die Abteilung Corporate Responsibility & Environment bei McDonald’s Deutschland. Marischa interessiert sich sehr für Menschen und Lebensstile sowie für nachhaltiges Wirtschaften. Sie liebt Reisen, Lesen, Laufen und Volleyball spielen. Aktuell verbringt sie ein Auslandssemester in Namur, Belgien.
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