Vor einigen Jahren haben wir die Artikel-Serie „Fakten zum Tierwohl bei McDonald’s“ veröffentlicht, seitdem hat sich einiges getan und vor allem im Bereich Tierwohl weiter verbessert. Da das Thema Tierwohl, neudeutsch Animal Welfare, nicht nur bei McDonald’s, sondern auch für viele Menschen von großem Interesse ist, wollen auch wir diese Artikel-Serie weiterhin aktuell halten. Hier werden wir zu allem rund um die Herkunft, Haltung und Fütterung der Tiere informieren. Wenn ihr euch also dafür interessiert, woher das Rindfleisch bei McDonald’s stammt oder wie die Hühner von McDonalds gehalten werden, seid ihr hier genau richtig!
1. Herkunft
Insgesamt 26 Prozent unseres Hühnerfleisches stammt aus Deutschland (größtenteils aus Niedersachsen, Hessen und Bayern) und 74 Prozent beziehen wir aus unseren europäischen Nachbarländern.
2. Rasse
Wir bei McDonald’s setzen für unsere Geflügelprodukte auf spezielle Rassen. Grund sind die fundamentalen Unterschiede zwischen Masttieren und Tieren für die Eierproduktion. In der Mast werden Tiere eingesetzt, die vor allem „leichtfuttrig“ sind. Das bedeutet, dass sie schneller an Gewicht zulegen und dafür aber weniger Eier legen.
3. Haltung
Für unser Hühnerfleisch stellen wir zusätzliche Anforderungen an die Aufzucht der Tiere, die über die gesetzlich geltenden Vorgaben hinausgehen. So werden die Hühner meist auf Stroh bzw. Strohpellets gehalten und können sich frei bewegen. Außerdem sind Futter und Wasser jederzeit frei zugänglich. Alle Aufzuchtbetriebe erfüllen mindestens einen nationalen oder internationalen Standard, wie IBK, GLOBAL G.A.P. oder QS, und werden engmaschig auditiert und zertifiziert. Dabei sind besondere Anforderungen an die Tierhaltung, Tierwohl, Umweltschutz und soziale Verantwortung von den landwirtschaftlichen Betrieben zu erfüllen. Beispielsweise wird das Handling der Tiere im Stall, während der Ausstallung, beim Transport sowie bei der Schlachtung kontrolliert und dokumentiert. Eine Bewertung erfolgt dabei über die sogenannten Tierwohl- und Tiergesundheitsindikatoren (Key Welfare Indicators). Diese geben Auskunft darüber, wie gut es dem Tier geht und ob es eventuelle Krankheiten oder Verletzungen hat.
Zu den Key Welfare Indicators zählen zum Beispiel die generelle Besatzdichte, Hämatome oder Fußballenveränderungen. Auch die Bedingungen bei der Schlachtung werden geprüft. Dabei wird u. a. darauf geachtet, dass das Huhn zum Zeitpunkt der Schlachtung vollständig und ordnungsgemäß betäubt ist. Um dies sicherzustellen, setzt man vor allem auf humane Methoden. Darüber hinaus arbeiten wir mit unseren Partner:innen in der Lieferkette zusammen, um sicherzustellen, dass die Haltungsbedingungen natürliche Verhaltensweisen wie Picken, das Sitzen auf Sitzstangen und Staubbaden fördern. Das Fördern dieser Haltungsbedingungen ist Teil unserer 8 globalen Verpflichtungen in Bezug auf die Verbesserung der Hühnerhaltung, die wir bis 2024 umsetzen wollen.
4. Futter
Unsere Lieferant:innen verwenden in der Hähnchenmast keine Futtermittel aus gentechnisch veränderten Organismen („Genetically Modified Organism“ – kurz GMO). Stattdessen wählen sie für die Fütterung der Tiere je nach ihrem Alter und ihrer Entwicklung eine individuelle Futterzusammensetzung. Dieses Futter kommt aus sogenannten Futtermühlen. Dort wird nicht nur die Qualität des Futtermittels, sondern auch die Einhaltung unserer Vorgaben durch Audits seitens unserer Vorlieferant:innen überprüft. Neben den Standardaudits werden in den Futtermühlen auch Audits bezüglich Non-GMO Soja und dessen Rückverfolgbarkeit durchgeführt. Für das Futter selbst kommen überwiegend Weizen oder Mais, Sojaextrationsschrot und proteinhaltige Pflanzen wie z. B. Raps zum Einsatz. Die Hähnchen für unsere Menüs bekommen nur vegetarisches Futter. Das darin enthaltene Soja ist zu 100 Prozent aus zertifiziert nachhaltigem Anbau (RTRS oder ProTerra). Ergänzt wird das Futter um Mikronährstoffe wie Mineralien, Vitamine und Aminosäuren.
5. Besatzdichte
Unsere Lieferant:innen für Hähnchenfleisch stallen mit einer geringeren Besatzdichte in ihren Ställen ein, als dies gesetzlich vorgeschrieben ist (EU: 42 kg/m², Deutschland: 39 kg/m², McDonald’s Deutschland 38 kg/m²).
6. Antibiotika
Der Einsatz von Antibiotika ist klar und in enger Zusammenarbeit mit den verantwortlichen Behörden geregelt. So dürfen Antibiotika nur durch approbierte Tierärzt:innen abgegeben und eingesetzt werden. McDonald’s Deutschland bezieht seit 2018 nur noch Fleisch von Hähnchen, die nicht mit sogenannten Reserveantibiotika (“Highest Priority Critically Important Antimicrobials” (HPCIA)) behandelt wurden. Bei diesen handelt es sich um Antibiotikagruppen, die dem Menschen vorbehalten sind. Seit 2001 führen wir ein Monitoring des Antibiotikaeinsatzes in unserer Lieferkette für Hähnchenfleisch durch.
Über die Jahre hinweg konnten wir die eingesetzten Antibiotikamengen bei allen Masttieren deutlich senken. Dies wollen wir auch weiter umsetzen. Insbesondere die nachhaltige und langfristige Reduktion des Antibiotikaeinsatzes in der Hähnchenzucht für uns Priorität. Damit wir dies nachvollziehen können, erfassen wir stets den prozentualen Anteil an Herden, die ohne Antibiotikagabe zur Schlachtung kommen. Zu unseren acht globalen Handlungsschwerpunkten im Bereich Lebensmittelqualität und -beschaffung zählt auch der verantwortungsvolle Umgang mit Antibiotika. Wir begrüßen daher die Antibiotikaresistenz-Strategie (DART 2020) der Bundesregierung.
7. Fortschritt
Die Gesundheit und das Wohlergehen der Tiere in unserer Lieferkette liegen uns am Herzen. Es ist daher nicht nur unsere Aufgabe, qualitativ hochwertige und sichere Lebensmittel anzubieten, sondern auch die Tiere artgerecht und stets tierwohlkonform zu versorgen. Um dies zu erreichen, arbeiten wir entlang unserer gesamten Lieferkette eng mit unseren langjährigen Partner:innen zusammen. Dadurch erzielen wir eine kontinuierliche Verbesserung des Tierwohls über ihre gesamte Lebensdauer hinweg.
Die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit unseren Partner:innen oder auch der Wissenschaft ermöglicht uns darüber hinaus die Realisierung verschiedener Projekte, die zu noch optimierteren Tierwohlstandards in der Haltung führen – auch über gesetzliche Standard hinaus.
Hier findet ihr mehr Informationen z. B. zu Tierwohl für die Erzeugung von Rind– und Schweinefleisch oder auch die 5 Fakten rund um das Ei.
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