Die diesjährige Gurkenernte ist in vollem Gange. Das war Anfang August der Anlass für eine Field-Exkursion der Young Farmers zu Develey nach Dingolfing.
Trotz des Termins in einer sehr arbeitsreichen Zeit in allen Betrieben schafften es viele Landwirt:innen und Vertreter:innen der Unternehmen unserer Young Farmers Truppe ins niederbayerische Dingolfing.
Jonas, Anbauberater von Develey, erläuterte gemeinsam mit Young Farmer Ludwig auf dessen Feldern die Herausforderungen und Details des Gurkenanbaus.
Die Gurkensaison erstreckt sich jährlich auf ca. drei Monate. Die wichtigsten Faktoren sind das Wetter und Wasser. Dieses Jahr herrschen optimale Bedingungen für die Gurken, weshalb aktuell von einer Gurkenschwemme gesprochen werden kann. Normalerweise werden die Felder alle fünf bis sieben Tage überfahren, momentan könnte alle drei bis vier Tage geerntet werden. Die Erntehelfer sind im Dauereinsatz.
Fleißige Teilnehmer der Gruppe versuchten sich deshalb als Unterstützung auf dem Gurkenflieger. Herausfordernd sind die doch „stacheligen“ Gurken, weshalb Ludwig alle erst einmal mit Handschuhen ausstattete. Ob die Profis mit unserer Leistung zufrieden waren, haben sie uns leider nicht verraten. Die kurze Pause von der Arbeit wurde aber gerne angenommen. Unsere Ernte konnte sich auf jeden Fall sehen lassen.
Nach einem kurzen Stopp auf einem weiteren Feld, auf dem Senfgurken angebaut werden, und einer kleinen Erfrischung folgte die Gruppe dem Weg der Gurken, die täglich frisch und direkt vom Feld in das Develey-Werk in Dingolfing geliefert werden.
Hier erhielten wir erstmal eine Schulung in Sachen Hygiene, lernten einiges über den Lieferanten Develey und dessen Nachhaltigkeitsziele und gingen dann gestärkt nach einem Essen in die Produktion – natürlich in Schutzklamotten.
Bei Anlieferung der Gurken erfolgt die Sortierung nach Größe, da nicht jede Gurke das Potential hat später als Salzgurke auf einem Burger bei McDonald‘s zu landen.
Die kleinen werden zu Gurken im Glas, übergroße werden in einem anderen Werk beispielsweise zu Gurken für Wurstsalat verarbeitet und beschädigte Gurken, die leider nicht genutzt werden können, gehen in die Verwertung in der Biogasanlage.
Alle anderen bekommen eine Heimat in einem der insgesamt 900 Fässer am Standort, wo sie in Salzlake eingelegt werden und die Fermentation stattfindet. Da für diesen Prozess UV-Strahlung notwendig ist, sind die Silos oben tatsächlich offen.
Nach einer bestimmten Anzahl von Tagen werden die Gurken mit einem Salzgehalt von 10 Prozent entnommen, in anderen Silos mit Frischwasser versetzt, um den Salzgehalt zu reduzieren, anschließend in die bekannten Scheiben geschnitten und verpackt.
Zum Abschluss des Besuchs verkostete die Gruppe Salzgurken und Gewürzgurken – es zeigte sich, dass die Geschmäcker verschieden sind. Allerdings sind die zwei Arten von Einlegegurken auch kaum vergleichbar!
Wusstet Ihr, dass Salzgurken fermentiert sind? Das ist der größte Unterschied zu den Gewürzgurken. Durch die Fermentation sind die Salzgurken etwas trüber und weniger knackig als Gewürzgurken, verfügen aber über einen spezifischen Geschmack, den die meisten unserer Gäste auf dem Burger lieben. Kleine Randnotiz: Über das kleine Gürkchen auf dem Burger werden auch im Netz immer wieder große Diskussionen geführt.
Wieder ein erfolgreicher und lehrreicher Tag für alle Young Farmers Mitglieder und wie ihr auf dem letzten Bild sehen könnt auch ein schöner – denn trotz straffen Programms, mit viel Austausch und Diskussionen, konnten am Ende des Tages noch alle herzlich lachen.
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