Egal ob am Küchentisch, im Büro oder im Zug: Arbeiten wird immer orts- und zeitunabhängiger. Spätestens in den letzten eineinhalb Jahren haben wohl viele damit Bekanntschaft gemacht: dem Homeoffice. Die Flexibilität des mobilen Arbeitsplatzes hat viele Vor- und Nachteile. Aber wie nachhaltig ist die neue Form des Arbeitens wirklich?
Mit dem Eintritt in das neue Zeitalter des Homeoffice und hybriden Arbeitens stellen sich viele Nachhaltigkeitsexpert:innen immer mehr die Frage, ob das Arbeiten von zu Hause tatsächlich besser für die Umwelt sei. Immerhin gibt es die intuitive Annahme, dass Homeoffice nachhaltiger wäre – unterstützt durch die Erinnerung an die Stille im Berufsverkehr und die leeren Autobahnen während des Lockdowns. Es gibt allerdings zusätzliche Faktoren, die neben dem Pendeln zum Büro berücksichtigt werden sollten.
Nachhaltiger arbeiten – im Homeoffice
Es stimmt, dass wir unsere CO2-Emissionen verringern können, wenn wir unseren täglichen Arbeitsweg von einer 30-minütigen Autofahrt auf ein paar Schritte zu unserem eigenen Schreibtisch reduzieren. In Deutschland pendelten ca. 13 Millionen Menschen in der Zeit vor Corona täglich mit dem Auto zur Arbeit. Das heißt, 68% der Berufspendler:innen nutzten ihr Auto für den Arbeitsweg 1. Wenn die Wohnung des Arbeitnehmers zum Büro wird, fällt der Arbeitsweg aus der Kohlenstoffbilanz heraus. Was in der Wohnung passiert, muss allerdings mitberücksichtigt werden. Im Gegensatz zu Bürogebäuden, in denen Beleuchtung und Heizung optimiert sind und häufig Ökostrom verwendet wird, sehen diese Faktoren in den Wohnungen der Arbeitnehmer:innen möglicherweise anders aus. Außerdem sind Bürogebäude inzwischen oft so gebaut, dass sie natürliches Licht optimal nutzen. Das verringert demzufolge den Bedarf für eine zusätzliche Beleuchtung.
Für Forscher:innen ist es besonders schwierig, das Thema Nachhaltigkeit in Bezug auf die zunehmende Verlagerung auf Homeoffice-Bedingungen zu beurteilen. Schließlich hängen viele Faktoren von den persönlichen Entscheidungen der Arbeitnehmer:innen und den natürlichen Gegebenheiten eines Landes ab. Was wir aber in der Zwischenzeit tun können: Uns auf den Fußabdruck unserer eigenen Arbeitsbedingungen zu konzentrieren und diesen zu optimieren.
Unsere Tipps für ein nachhaltiges Heimbüro
Wir haben einige Tipps gesammelt, wie ihr euer Heimbüro in einen nachhaltigeren Arbeitsbereich verwandeln könnt. Wenn ihr die Möglichkeit habt, versucht euren Arbeitsplatz so einzurichten, dass ihr das natürliche Licht optimal nutzen könnt. Weitere Möglichkeiten, euren Stromverbrauch nachhaltiger zu gestalten: Strom aus erneuerbaren Quellen beziehen und Energiesparlampen oder LEDs verwenden. Und bei Anschaffungen muss auch nicht immer alles Neuware sein. So hat Zita, Werkstudentin (26), neben dem Equipment, das vom Arbeitgeber gestellt wurde, zusätzliche Teile gebraucht gekauft. Zum Beispiel einen Monitor und Bürostuhl über Ebay Kleinanzeigen. Dadurch spart sie nicht nur Geld, sondern verlängert auch die Nutzungsdauer der Geräte!
Solche flexiblen und diversen Arbeitsmodelle werden häufig unter dem Begriff New Work aufgeführt. Eine allgemeine Definition lautet: New Work ist die Arbeit, die ein Mensch wirklich will. Neben der Sinnhaftigkeit und Flexibilität der Arbeit möchte die New-Work-Bewegung aber auch Hierarchien senken, Digitalisierung fördern und für Wissenszuwachs sorgen, damit sich jede und jeder im Job frei entfalten kann.
In unserer neuen Podcast-Folge begibt sich Brigitte Theile auf die Suche nach Potenzialen und Grenzen von New Work in der Gastronomie. Dazu spricht sie mit Madeleine Gummer von Mohl, die eines der ersten Coworking Spaces in Deutschland gegründet hat, über flexibles Arbeiten im Café und wie unsere Arbeitswelt in 15 Jahren aussehen kann.
Brigitte Theile diskutiert außerdem mit Sandra Mühlhause, Vorstand Personal (CPO) bei McDonald‘s Deutschland, wie Gastronom:innen den Grundgedanken von New Work selbst aufgreifen und welchen Einfluss New Work’ auf das Arbeitsleben bei McDonald’s hat.
Arbeitest du regelmäßig im Homeoffice? Hast du noch weitere Tipps für ein nachhaltiges Homeoffice, dann schreibe es uns in den Kommentaren!
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1 Pendeln in Deutschland: 68 % nutzen Auto für Arbeitsweg – Statistisches Bundesamt (destatis.de)
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