Vielleicht ist es euch aufgefallen, vielleicht aber auch nicht: Falls ihr schon mal einen genaueren Blick auf den To-go-Becher eures morgendlichen Kaffees geworfen habt, ist euch möglicherweise das rot-blaue Logo mit der Schildkröte darauf ins Auge gesprungen. Nicht nur Einweg-Kaffeebecher haben diesen Aufdruck, sondern auch die Getränkebecher von McDonald’s zieren diese seit einiger Zeit. Was genau hinter dem Logo steckt und warum es auf unsere Becher gedruckt wird, erklären wir euch in diesem Blogartikel.
Seit 3. Juli 2021 sind Becher von McDonald‘s mit dem Hinweis auf ein Plastikeinwegprodukt im Einsatz. Hintergrund ist hierbei, dass ab diesem Zeitpunkt eine neue, EU-weite Gesetzesänderung in Kraft getreten ist, die viele Einwegplastikprodukte verbietet. Einige weitere Produkte, wie etwa Einweg-Getränkebecher aus Kunststoff oder mit Kunststoffanteilen (betrifft vorwiegend die Innenbeschichtungen von Bechern), müssen zukünftig ein spezielles Label tragen. Dieses weist auf die möglichen schädlichen Auswirkungen hin, welche Plastik auf die Umwelt haben kann, wenn es nicht ordnungsgemäß entsorgt wird. Es werden dabei zwei verschiedene Kennzeichnungen verwendet: eine, die darauf hinweist, dass das Produkt Plastikanteile enthält und eine weitere mit dem Hinweis, dass das Produkt komplett aus Plastik besteht.
Diese Kennzeichnungen finden sich auf allen Einweg-Getränkebechern, die McDonald’s künftig ausgibt, also sowohl auf den To-go-Bechern für Heißgetränke wie auch auf den Bechern für Kaltgetränke. Durch die gesetzliche Vorgabe werden nicht nur unsere Becher mit den Hinweisen bedruckt, sondern auch Verpackungen von Artikeln, die Einweg-Plastik enthalten, wie Damenhygieneartikel oder Feuchttücher. 1
Was uns wichtig ist zu erwähnen: Der Hinweis auf den Plastikanteil bezieht sich auf die Verpackung, nicht auf das Produkt selbst. Unsere Getränke sind und bleiben selbstredend weiterhin plastikfrei. Ihr könnt also euer Lieblingsgetränk bei McDonald’s in gewohnter Qualität genießen.
Label stößt auf ein geteiltes Echo
Dieser neue Hinweis auf Plastik stößt allerdings mancherorts auf Kritik. Beispielsweise könnte man das Logo missverstehen, nämlich so, dass man den Becher nicht in den Müll schmeißen soll, sondern stattdessen in den Ozean. Daher bitten wir euch: Lasst euch davon nicht irritieren! Natürlich soll das Logo bedeuten, dass Plastikmüll nicht einfach irgendwo hingeworfen gehört und erst recht nicht in den Ozean.
Außerdem kritisiert Dr. Martin Engelmann, Hauptgeschäftsführer der IK (Industrievereinigung Kunststoffverpackung e. V.), dass diese Art von Hinweis in seinen Augen nicht viel bringt: „Jeder, der aus einem Kunststoffbecher trinkt, weiß, dass der Becher aus Kunststoff besteht. Daher ist für reine Kunststoffbecher der Hinweis »Hergestellt aus Kunststoff« völlig sinnlos“, kritisiert Dr. Martin Engelmann, Hauptgeschäftsführer der IK, die EU-Regelung. Außerdem wüssten die Menschen in Deutschland, dass Kunststoffbecher nicht einfach in die Umwelt geschmissen werden dürfen. „Und diejenigen, die es trotzdem machen, werden sich auch durch die neue Kennzeichnung nicht davon abbringen lassen“, so Engelmann. 2
Wir finden: Jeder Hinweis, der auf die Verringerung von Plastikmüll und achtlosem Wegwerfen aufmerksam macht, kann sinnvoll sein. Um unsererseits etwas gegen die Flut an Plastik zu unternehmen, stellen wir schon seit Jahren unsere Verpackungen schrittweise um, um den Kunststoffanteil immer weiter zu reduzieren. Wusstet ihr übrigens schon, dass ihr bei McDonald’s auch euren mitgebrachten Mehrwegbecher mit eurem Lieblings-Heißgetränk befüllen lassen könnt? Probiert es doch bei eurem nächsten Besuch gerne aus!
1 Kampf den To-Go-Bechern: Diese Plastikprodukte sind ab sofort verboten (msn.com)
2 Kritik an neuen Kennzeichnungsregeln für Einweg-Getränkebecher (kunststoffverpackungen.de)
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