„Rettet die Bienen“ – ja oder nein?
Vom 31.01.-13.02.19 findet in Bayern das Volksbegehren Artenvielfalt „Rettet die Bienen“ statt. Und egal wo man hinhört – im Radio, bei Verbänden, im Freundeskreis oder in der Familie – es ist ein heiß diskutiertes Thema. Es gibt viele logische Gründe, sich dafür einzusetzen oder aber sich dagegen auszusprechen. Gar nicht so leicht, da den Überblick zu behalten.
Beim Volksbegehren treffen die meisten Forderungen die Landwirte, denn sie bewirtschaften rund 44 Prozent der Gesamtfläche Bayerns. Hier anzusetzen macht auf den ersten Blick durchaus Sinn, denn hier können Änderungen am meisten bewegen.
Aber warum braucht es überhaupt eine Gesetzesänderung? Warum sind wir an diesem Punkt? Weil sich bäuerlichen Strukturen hin zu großen Betrieben entwickelt haben? Sind unsere Landwirte heute zu sehr spezialisiert? Und sollte es nicht im ureigenen Interesse der Bauern liegen, die Umwelt um ihre landwirtschaftlichen Flächen intakt zu halten?
Tatsächlich ist es den Landwirten wichtig, ihre Lebensgrundlage zu erhalten. Noch erhalten sie aber an vielen Stellen für ihren freiwilligen Dienst an der Umwelt Fördermittel. Und diese sind oftmals fix eingeplant, denn auf dem preisdominierten Lebensmittelmarkt wird mit jedem Euro geplant.
Und die Bauern sind nicht der einzige Faktor in der Diskussion, denn es kommt auch auf den Verbraucher an. Mehr Bio erfordert einen Markt, der in entsprechendem Maße Interesse daran hat. Und zusätzlicher Aufwand verursacht Kosten, das wirkt sich natürlich auf den Preis der Produkte aus.
Also was sollen wir tun?
Kurz gesagt: Uns entscheiden. Denn ich als Verbraucher entscheide mich jedes Mal neu an der Ladenkasse, welche Art von Landwirtschaft ich durch meinen Kauf unterstütze, und die Auswahl ist riesig – konventionell, regional, saisonal, bio oder eine Mischung.
Für mich steht fest, das Thema geht uns alle an. Man kann die Verantwortung auch nicht auf eine einzelne Person, Gruppe oder die Regierung abschieben. Definitiv muss darüber gesprochen werden, Strukturen sollten überdacht und sinnvoll neu ausgerichtet werden.
Wie ich zu Bienen stehe
Neben meinen Kaufentscheidungen pflege ich auch meinen eigenen Garten. Und darüber hinaus packe ich in einem Vereinsgarten mit an. Dort steht auch eine Bienenbeute. Der Garten wird so bewirtschaftet, dass Bienen und viele andere Insekten vom Frühjahr bis in den späten Herbst ausreichend Nahrung finden. Aber auch zum Winter wird der Garten nicht leergeräumt. Viele Pflanzen bleiben stehen, damit auch im nächsten Frühjahr wieder Schmetterlinge und Co. flattern können. Der Dank dafür ist ein kleines, blühendes Paradies.
Jeder einzelne von uns sollte hier seinen Beitrag leisten, ob an der Ladenkasse oder im eigenen Garten.
Und was ist jetzt mit dem Volksbegehren? Tja, die Entscheidung muss jeder in Bayern selbst treffen! Ich für mich habe meine Entscheidung schon getroffen.
Übrigens: Im Rahmen der Initiative „bee careful“ engagiert sich unser Lieferant Schwartauer Werke bereits seit 2014 für den Schutz der Bienen. Hier erfahren Sie mehr.
Schreibe einen Kommentar