Grün, knackig und gesund: So wächst die Einlegegurke auf Niederbayerns Feldern unter idealen Bedingungen heran und wurden zwischen Juni und Mitte September geerntet. Da war richtig was los auf den Feldern – von wegen „Saure-Gurken-Zeit“.
Die Gurke ist ein Nachtschattengewächs und mag es gerne warm und windstill. Aus diesem Grund wird nach dem Anbau im April der Keimling mit Vlies abgedeckt. Durch Tröpfchenbewässerung wird fehlende Feuchtigkeit im Boden ausgeglichen. Herrschen gute Bedingungen, zeigen sich nach gut einem Monat die ersten Blüten und rund eineinhalb Monate nach der Saat kann mit der Gurkenernte begonnen werden. Eine fertig ausgewachsene Gurkenpflanze bildet kontinuierlich Früchte, so dass diese nach vier Tagen bereits wieder gepflückt werden können.
Aber Gurken sind auch wahre Diven und sehr empfindlich. Nicht zuletzt deshalb gibt es bislang kein maschinelles Ernteverfahren und es sind viele fleißige Hände notwendig. Die Saisonkräfte, von denen viele extra für die Gurkensaison nach Deutschland kommen, liegen zur Ernte auf so genannten Gurkenfliegern. Dabei handelt es sich um Traktoren mit an den Seiten montierten Auslegern, die entfernt an die Tragflächen eines Flugzeugs erinnern. Im Schneckentempo fahren die Gurkenflieger über das Feld, so dass möglichst wenige Früchte auf dem Feld zurückbleiben. Die Erntehelfer pflücken die Früchte mit einer leichten Drehbewegung von der Ranke und legen sie auf das Transportband.
Eine anstrengende und schweißtreibende Tätigkeit, aber dafür bleiben bei diesem Verfahren sowohl die Früchte als auch die Pflanzen selbst unbeschädigt. So bleiben die Gurkenstauden lange vital und es können in einer Saison bis zu 20 Mal Früchte gepflückt werden.
Die Blüten der Gurkenpflanze sind leuchtend gelb. Sie sitzen an den Trieben und entspringen an den Blattachseln. An jedem Trieb wachsen mehrere Früchte zur gleichen Zeit. Geerntet werden alle Gurken ab ca. 1,5 cm Durchmesser. Die Gurkenpflanze besitzt an allen Pflanzenteilen feine Stacheln.
Nach der Ernte werden die Gurken möglichst schnell in verschiedene Größen sortiert, begutachtet, verwogen und anschließend bei der Develey Senf & Feinkost GmbH verarbeitet. Große Gurken werden überwiegend mittels natürlicher Milchsäuregärung haltbar gemacht und beispielsweise zu Scheibengurken als pikantes Topping für Hamburger und Co. verarbeitet. Die kleineren Gurken kommen als Einlegegurken ins Glas – dafür berühmt ist die zu Develey gehörende Marke Specht – und sind entweder Snack oder ein feines und knackiges Gaumenerlebnis zur Brotzeit.
Qualität und eine lückenlose Rückverfolgbarkeit gehören zum Selbstverständnis im heimischen Anbau. Und der geht nicht ohne fremde Hilfe: Die Erntehelfer kommen trotz harter Handarbeit Jahr für Jahr während der Gurkensaison nach Niederbayern. Die vielen fleißigen Hände, die für die Ernte erforderlich sind, machen die Gurkenernte teuer, aber dank der Zusammenarbeit von Develey und McDonald’s kann das größte zusammenhängende Anbaugebiet für Gurken in Europa erhalten bleiben.
Perfektes Gürkchen-Klima in Niederbayern
Ein Vertragslandwirt der Develey Senf & Feinkost GmbH ist Karl Birkeneder, der zusammen mit seinen Eltern einen landwirtschaftlichen Familienbetrieb im Vilstal/Niederbayern bewirtschaftet. Mit über 20 Jahren Erfahrung stellt der Gurkenanbau ein wichtiges Standbein des Betriebs dar. Jährlich ernten sie mit bis zu 150 Erntehelfern auf ca. 30 ha beste Einlegegurken. Daneben produziert der Familienbetrieb Zwiebeln, Zuckerrüben, Getreide und Soja. „Wir erzeugen unsere Gurken in der besten Region Europas mit den höchsten Standards im europäischen Vergleich und können eine Rückverfolgbarkeit bis zum Feld gewährleisten“, erzählt Birkeneder. „Der Einlegegurke passt das Klima in unserer Region: Hier ist es ein bisschen wärmer als in benachbarten Gegenden, aber auch nicht zu heiß. Durch wassersparende Tröpfchenbewässerung, ausgeklügeltes Nährstoffmanagement, kurze Transportwege und letzten Endes hohe Flächenerträge sparen wir Ressourcen ein und können somit nachhaltiger produzieren als in anderen Anbauregionen.“
Niederbayern ist mit rund 1.000 ha Anbaufläche das größte zusammenhängende Gurkenanbaugebiet Europas. Beheimatet ist die Urform der Gurke wohl im tropisch warmen Indien. Nicht nur klimatisch gesehen ist Niederbayern weit entfernt. Dennoch zählt der niederbayrische Anbau weltweit zu den ertragreichsten, da hier klimatisch gute Voraussetzungen und tüchtige Landwirte mit viel Know-how zusammentreffen. Die klimatischen Bedingungen, Kompetenz und Erfahrung lassen qualitativ hochwertige Ware für den Verbraucher erzeugen. Die Familie Birkeneder und ihre Saisonkräfte bringen dafür sicher wieder ihren vollen Einsatz.
Karl Birkeneder junior und senior begutachten ihren Gurkenbestand. Die Pflanzen sind gesund und tragen viele Früchte. Der von den beiden Landwirten gemeinsam geleitete Familienbetrieb erzeugt seit über 20 Jahren erfolgreich Gurken.
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