..und was das alles mit McDonald’s zu tun hat
Leise fährt das Elektroauto vor. Während das Fahrzeug an der Stromladesäule vor dem McDonald’s Restaurant mit Ökostrom kostenlos vollgetankt wird, trinkt der Fahrer im McCafé entspannt einen Milchkaffee. Hört sich nach Zukunftsmusik an? Ist es aber nicht! Denn an 23 McDonald’s Restaurants ist dies schon möglich. Innerhalb eines Langzeittests prüft McDonald’s, ob Ladestationen an den Restaurants sinnvoll sind.
Warum auf ein E-Auto umsteigen?
Aber erst einmal von vorn. Der beste Grund, vom Diesel oder Benziner auf die elektrische Alternative umzusteigen, ist der geringe Ausstoß von Treibhausgasen. E-Autos lassen im Schnitt 31-46 Prozent weniger CO2 in die Atmosphäre entweichen als Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor. Trotzdem fahren erst rund 55.000 Exemplare auf deutschen Straßen, 33.000 davon sind Hybridfahrzeuge. Nur zum Vergleich: Insgesamt sind in Deutschland über 45 Millionen Pkw zugelassen!
Ohne Strom im Feierabendverkehr
Der Zeitpunkt, an dem das von der Bundesregierung angestrebte Ziel von einer Million Elektrofahrzeugen erreicht wird, liegt also noch in ferner Zukunft. Um sich ihm wenigstens zu nähern, wurde der Umweltbonus ins Leben gerufen. Mit ihm sollen immerhin 500.000 E-Autos auf die deutschen Straßen gebracht werden. Das Programm läuft recht gut an. Bis Anfang September wurden bereits 1.973 Elektrofahrzeuge beantragt. Das Bundesamt für Ausfuhrkontrolle (BAFA) veröffentlicht die Zahlen regelmäßig.
Doch wer sich für ein elektrisch betriebenes Auto entscheidet, der will auch sicher sein, beim Ausflug am Wochenende oder im Feierabendverkehr nicht mit leeren Batterien liegen zu bleiben. Nach wie vor stellen die Möglichkeiten, das Elektroauto wieder aufzuladen, ein Problem dar. Gerade in Städten, wo die Autos aufgrund der vergleichsweise hohen Luftverschmutzung und der eher kurzen Strecken besonders sinnvoll sind, haben viele Bewohner keinen festen Parkplatz. Wer abends mehrere hundert Meter von der eigenen Wohnung entfernt parken muss, kann sein Auto nicht einfach mit dem Strom aus der eigenen Steckdose aufladen. Er ist auf Ladestationen im Alltag angewiesen, an denen auch mal zwischendurch getankt werden kann.
Ausbau der Ladestationen für E-Autos
Deshalb gehört der Ausbau der Anzahl von Ladestationen auch zum Förderprogramm der Bundesregierung. Mindestens 15.000 zusätzliche Stationen sind notwendig, 5.000 davon sollten Schnellladesäulen sein. Wenn sie an den richtigen Punkten aufgestellt werden, da wo Autofahrer ohnehin eine gewisse Zeit verweilen, zum Beispiel an Supermärkten, könnte das die Lust auf‘s E-Auto deutlich steigern.
Vorbild für den Anfang eines gut ausgebauten Netzes an Stromladesäulen ist der kalifornische Autohersteller Tesla. Das Unternehmen hat entlang der deutschen Autobahnen an 53 Standorten sogenannte Supercharger aufgestellt. Wer ein Tesla Model S oder X besitzt, kann hier sein Fahrzeug innerhalb einer halben Stunde auftanken und ist wieder fit für 200 neue Kilometer. Die Kosten für den Strom sind bereits im Kaufpreis enthalten. Doch auch die EU und der Bund rüsten nach: Bis Jahresende sollen mehrere hundert Schnellladestationen an wichtigen Knotenpunkten in Europa aufgestellt werden.
Mit dem E-Auto zu McDonald’s
An genau solchen wichtigen Knotenpunkten an Autobahnen und in Städten stehen bereits viele McDonald’s-Filialen. Wie könnte man die Zeit, um sein E-Auto mit Strom zu füttern, besser nutzen, als selbst Kraft zu tanken? Aus diesem Grund sind im Rahmen eines Langzeittests 23 McDonald’s-Restaurants in Deutschland mit Stromladesäulen ausgestattet. Die Zuverlässigkeit der Technologie wird zurzeit noch ausgewertet. An manchen Standorten müsste zum Beispiel das Stromnetz ausgebaut werden, da je nach Anzahl der Ladesäulen das Betanken der Elektroautos den Strombedarf der einzelnen Restaurants deutlich übersteigt.
Ein weiterer positiver Nebeneffekt: McDonald’s deckt schon heute 100 Prozent seines Energiebedarfs durch Strom aus erneuerbaren Energien. Ein bei uns geladenes Elektromobil fährt also noch eine Spur umweltfreundlicher.
Sollten sich die Ladestationen an unseren Restaurants bewähren, können E-Auto-Besitzer bei McDonald’s in Zukunft doppelt die Reserven auffüllen: mit einem Snack für den Fahrer und Strom für‘s Auto.
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