Das steckt in den McDonald’s-Uniformen
In den Poloshirts der McDonald’s-Manager steckt mehr drin als gedacht: nämlich lauter alte PET-Flaschen! Wie, ihr habt in den Restaurants noch nie einen Mitarbeiter mit einem Outfit aus Plastikflaschen gesehen? Natürlich nicht! Denn die Flaschen werden nicht in ihrem Ursprungszustand zu Polohemden zusammengenäht, sondern eingeschmolzen und zu Polyestergarn verarbeitet. So werden aus alten Plastikflaschen neue McDonald’s-Uniformen!
Zertifikate für eine nachhaltige Textilproduktion
Schon seit über 45 Jahren ist die Firma Weishäupl für die McDonald’s-Uniformen zuständig, seit 2012 setzen wir in der Managementkollektion auf nachhaltige Poloshirts. Dabei kommen aber nicht nur Fasern aus recycelten PET-Flaschen zum Einsatz: Zweiter Bestandteil ist GOTS-zertifizierte Bio-Baumwolle. Was das genau heißt? GOTS steht für „Global Organic Textile Standard“ und ist ein führendes Siegel für die nachhaltige Herstellung von Textilien. Das bedeutet, dass die Einhaltung der ökologischen und sozialen Richtlinien streng überprüft und dokumentiert wird. So soll sichergestellt werden, dass für die Herstellung der Baumwolle keine chemischen Pestizide und Düngemittel zum Einsatz kommen.
Denn gerade diese rufen bei der Textilherstellung eine erhebliche Belastung der Umwelt hervor, hinzu kommen Chemikalien bei den Web-, Färbe- und Ausrüstungsprozessen. Diese Umweltbelastungen wollen wir möglichst vermeiden. Deshalb geben wir uns nicht mit einem Gütesiegel zufrieden: Nicht nur unsere Biobaumwolle wird streng kontrolliert, zwei der Hauptstoffe, die für die McDonald’s Management- und Crewkollektion eingesetzt werden, sind bluesign zertifiziert. Anders als bei der Baumwolle wird hier nicht nur ein Fertigungsschritt kontrolliert, sondern die ganze Herstellungskette: von der Produktion der Faser bis zum Gewebe. Das Ziel ist, umwelt- und gesundheitsgefährdende Stoffe von vorneherein aus dem Produktionsprozess auszuschließen.
Wie lange lebt Berufsbekleidung?
All diese Zertifikate stehen ganz am Anfang des Lebens eines Kleidungsstücks. Doch wie sieht sein Ende aus? Die nachhaltige Entsorgung alter Kleidung stellt nach wie vor eine Herausforderung dar: Viele Textilien bestehen aus unterschiedlichen Materialen und Zutaten, T-Shirts sind kunterbunt und eine Sommerjacke aus Baumwolle kann ein Futter aus Polyester haben. Um aus der Kleidung wieder Garne zu machen, müsste man sie aufwändig sortieren und manche Kleidungsstücke sogar in ihre Einzelteile zerlegen – noch ist das unbezahlbar! Deshalb setzen wie vor allem darauf, dass unsere Berufsbekleidung ein langes, glückliches Leben führt, denn je länger man ein Kleidungsstück trägt, desto nachhaltiger wird es. Dabei verwenden wir besonders strapazierfähige und belastbare Materialien – mit Erfolg: Je nach Kleidungsstück rechnen wir bei den McDonald’s-Uniformen mit einer durchschnittlichen Lebensdauer von 100-150 Waschzyklen. Doch die meisten Kleidungsstücke halten viel länger, manche sogar über 300 Wäschen und damit doppelt so lange, wie ursprünglich geplant!
Klar, von dem Ideal, alte Kleidungsstücke so zu verwerten, dass aus ihnen neue werden, sind wir noch weit entfernt. Aber wir wollen die nachhaltige Produktion von Kleidung zum Beispiel durch den Einsatz von recyceltem Polyester aus homogenen Produkten, wie den PET-Flaschen, weiter vorantreiben und wer weiß, vielleicht schaffen wir es irgendwann, aus einem alten McDonald’s-Poloshirt ein neues zu machen.
Unser Gastautor
Florian Kamm ist seit 27 Jahren in der Firma Weishäupl tätig und dort speziell für McDonald’s zuständig. Als Vater von zwei kleinen Kindern liegt ihm der verantwortungsvolle Umgang mit den Ressourcen besonders am Herzen, nicht nur privat, sondern auch geschäftlich.
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